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Home > Eigenständige JugendpolitikBDL fordert Politik fürs Land

(15.06.2021) Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) hat vor der Bundestagswahl 2021 seine jugendpolitischen Forderungen zusammengetragen. Junge Menschen sollen auch in Zukunft auf dem Land Lebens- und Bleibeperspektiven finden.

Ein junger Mann steht auf einem Feld und spielt Trompete. Ein junger Mann steht auf einem Feld und spielt Trompete.
Foto: P. du Preez via unsplash.com

Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. - das sind rund 100.000 junge Menschen zwischen 15 und 34 Jahren aus ganz Deutschland. Der BDL vertritt die Interessen junger Menschen auf dem Land und will für sie Lebens- und Bleibeperspektiven in den ländlichen Räumen erhalten und verbessern. In dieser Broschüre finden sich die Forderungen "Mehr Politik fürs Land" zur Bundestagswahl 2021.

Hier einige der jugendpolitischen Forderungen im Wortlaut:

Junge Menschen müssen auf Augenhöhe involviert werden!

In jeder Kommission und jedem Gremium und immer, wenn gesellschaftliche Verständigungs- und Entwicklungsprozesse ausgehandelt werden, müssen angemessene Formate der Beteiligung für junge Menschen implementiert werden. Sei es in der Rentenkommission, den Rundfunk- und Fernsehbeiräten, Runden Tischen u.a. – es werden Weichen für die künftige Gestaltung unserer Gesellschaft gestellt deren Fundament künftig von den heutigen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen getragen werden soll und muss. Daher sind sie zwingend und ausnahmslos nicht nur anzuhören, sondern auch mit eigener Stimme und Entscheidungsmacht zu beteiligen. Der BDL fordert Kinderrechte endlich im Grundgesetz zu verankern!

Verbindlicher Jugend-Check für alle Bundesressorts

Um grundsätzlich sicherzustellen, dass heutige Entscheidungen generationengerecht gefällt werden, setzt sich der BDL dafür ein, den bereits installierten Jugend-Check verpflichtend für alle Ressorts und Gesetzgebungsprozesse einzuführen, auszubauen und weiterzuentwickeln. Der bereits in Teilen gelebte Jugend-Check muss verpflichtend auf alle Bundesressorts ausgeweitet werden und frühzeitig in die Erarbeitung von Gesetzen oder Ausführungsbestimmungen einbezogen werden. Gesetzgebung ist für Jahre gedacht und muss daher künftige Generationen im Blick halten und im Sinne der Nachhaltigkeit schützen.

Sitz und Stimme für junge Menschen in Rundfunk- und Fernsehbeiräten

Fernseh- und Rundfunkbeiräte sind die oberste Kontrollinstanz, wenn es um die Programme der Öffentlich-rechtlichen Sender geht. Wir fordern Sitze und Stimme für die junge Generation (wie z.B. Vorsitzende von Jugendverbänden) in den Aufsichtsgremien, die Programmvielfalt und ihre Zukunftsfähigkeit sichern. Junge Menschen stellen einen großen Teil der Bevölkerung dar. Ihre Interessen dürfen nicht vernachlässigt werden. Angesichts der neutralen Rolle, die unabhängiger Hörfunk und Fernsehen in der Demokratie spielen, darf es in den Beiräten keine unsichtbare Altersgrenze geben. Der BDL fordert, junge Menschen durch mandatierte VertreterInnen ständig an Rundfunk- und Fernsehbeiräten zu beteiligen und die dafür nötigen gesetzlichen Regelungen einzuführen.

Die Förderung der Jugendverbandsarbeit ist dynamisch zu erhöhen und zu sichern!

Demokratieförderung und politische Bildung finden in Jugendverbänden tagtäglich und auf allen Ebenen des föderalen Systems statt. Das Wirken selbstorganisierter Jugendverbände ist für unsere lebendige Demokratie von unschätzbarem Wert. Für die ehrenamtlich getragenen Verbände im Bundesgebiet sind verbindliche und langfristige Strukturen unerlässlich. Sie können nur durch eine solide und verlässliche Förderpolitik gewährleistet werden. Gute Jugendpolitik ist also verlässliche und solide Förderpolitik.

Echte Jugendtreffs und -begegnungen stabilisieren die Demokratie

Gerade der Digitalisierungsschub im Zuge der Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass digitale Angebote „echte“ Treffen zwar unterstützen können, aber nicht ersetzen. Die Sachorientierung und Geselligkeit, der direkte lokale Bezug und die direkte Betroffenheit bei Entscheidungsprozessen sowie die Selbstverwaltung kommen nur in menschlichen Präsenzbegegnungen wirklich zum Tragen. Zu gleichem Ergebnis kommt auch der Dritte Engagementbericht einer unabhängigen Kommission. Der Bericht attestiert Jugendverbandsarbeit, dass nur dort in jungen Jahren Demokratie erlernt und direkt erlebt werden kann. Digitale Angebote bieten einen ergänzenden Erfahrungsraum für Demokratieerfahrungen, wie die Erfahrung von Selbstwirksamkeit in Meinungs- und Abstimmungsprozessen und befördern die Herstellung von Öffentlichkeit und Transparenz.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend