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(06.04.2023) Das Bundesjugendkuratorium fordert in einem Zwischenruf den Aufbau nachhaltiger Infrastrukturen, um so die Situation zur Sicherung der Rechte von jungen Geflüchteten krisenfester zu gestalten. Die Einrichtung eines Nachhaltigkeitsforums soll die Vertretung und Beteiligung der jungen Menschen sicherstellen.

Zwei Personen halten sich an den Händen Zwei Personen halten sich an den Händen
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Das BJK stellt fest, dass in der Kinder- und Jugendhilfe, in Bildungseinrichtungen, sowie in den gesundheitsbezogenen Diensten in Deutschland in den vergangenen Jahren zwar fachliche Kompetenzen sowie Verfahren und Organisationsformen entwickelt wurden, um die Rechte von jungen Geflüchteten – insbesondere unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten – zu verwirklichen und mit ihnen biographische Perspektiven zu gestalten. Jedoch werde gegenwärtig beobachtet, dass die Infrastrukturen für die Inobhutnahme und eine nachhaltige Versorgung, Betreuung und Begleitung gerade von jungen Geflüchteten an vielen Orten in Deutschland nicht so etabliert seien, dass sie krisenfest und flexibel auf die sich immer wieder verändernden Herausforderungen reagieren könnten. Dies zeige sich aktuell an der in einigen Bundesländern praktizierten Absenkung von Standards.

Infrastrukturen festigen

Das BJK habe bereits 2015 darauf hingewiesen, dass Infrastrukturen nachhaltig aufgebaut werden müssten, um so auch in Belastungssituationen die individuelle, unabhängige, rechtliche sowie subjektive Vertretung und Beteiligung jedes jungen Menschen sicherzustellen. Das BJK plädiere deshalb im aktuellen Zwischenruf für die Einrichtung eines kooperativ und bundesweit angelegten Nachhaltigkeitsforums "Junge Geflüchtete".

Die hierin liegende dauerhafte Infrastruktur sollte Vorkehrungen und Vorhaltestrukturen enthalten, so dass auch kurzfristig räumliche und fachliche Kapazitäten sowie überörtliche Kooperationen aktiviert werden könnten. Weiterhin sei eine mehrsprachige Öffnung und Weiterentwicklung von Verfahrensstrukturen und Teams in den Kommunen und Beratungsnetzwerken notwendig, damit die jungen Menschen entsprechend informiert werden und sie sich in den Verfahren beteiligen können.

Der Zwischenruf steht hier online zur Verfügung.

Quelle: Bundesjugendkuratorium vom 30. März 2023