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Die sächsische Landesregierung hat im Juni 2019 den 5. sächsischen Kinder- und Jugendbericht vorgelegt. Eine besondere Rolle spielt darin das Thema "Eigenständige Jugendpolitik".

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Foto: S. Selia via unsplash

Die sächsische Landesregierung hat im Juni 2019 den 5. Sächsischen Kinder- und Jugendbericht vorgelegt. Eine besondere Rolle spielt darin das Thema "Eigenständige Jugendpolitik".

Aus der Berichtsbeschreibung: "Das Thema Eigenständige Jugendpolitik wurde in den vergangenen Jahren im Freistaat Sachsen bereits aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet und auf verschiedensten Ebenen diskutiert. Um die jugendpolitische Strategie Sachsens weiterzuentwickeln, wurde im Dezember 2016 die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Eigenständige Jugendpolitik unter Federführung des Familienministeriums gegründet. Nachhaltig kann eine Eigenständige Jugendpolitik in Sachsen nur dann wirken, wenn sie zu einem gemeinsamen, ebenen- und ressortübergreifenden Thema wird und alle Akteure im Prozess ihrer Fortschreibung aktiv werden. Die Darstellungen und Analysen im vorliegenden Bericht geben dafür wichtige Impulse. Sie tragen damit zur Fortschreibung jugendpolitischer Ansätze in den sächsischen Kommunen und Gemeinden im Sinne einer Eigenständigen Jugendpolitik in Sachsen bei." Der Bericht ist zum Download hier (PDF) verfügbar.

Der Kinder- und Jugendring Sachsen kommentiert in einer ersten Einschätzung:

"Einerseits entspricht diese Themenwahl des Berichts der politischen Schwerpunktsetzung in der aktuellen Legislaturperiode. In diesem Zusammenhang liefert er durchaus hilfreiche Impulse, weil er das politische Vorhaben mit inhaltlich-fachlichen Punkten und Befunden untersetzt. Ein Abgleich der Handlungsempfehlungen mit den Maßnahmen & Erfahrungen der beiden Beteiligungsprojekte des KJRS zeigt dennoch auch, dass die genannten Aspekte allesamt nicht neu sind. Vielmehr liegen hierzu bereits verschiedentlich profunde Erkenntnisse vor – demnach hätten sich konkrete Ableitungen für den Politikbetrieb und die Praxis vor Ort treffen lassen. Dahinter bleiben jedoch die Handlungsempfehlungen selbst wie auch die Staatsregierung in ihrer Stellungnahme zurück.

Andererseits wären auch andere Themen für den Bericht denkbar gewesen – etwa zu den Hilfen zur Erziehung oder der Situation der Jugend(verbands)arbeit in Sachsen. Klar ist: Jugendbeteiligung ist kein Allheilmittel und keine Legitimation, diese ebenfalls existierenden Herausforderungen nicht in einem nötigen und angemessenen Rahmen zu debattieren. Fest steht: An einer stabilen und leistungsfähigen Jugendhilfe-Struktur vor Ort führt kein Weg vorbei, wenn die Bemühungen des Landes, aber auch der Kommunen, langfristig(e) Wirkung entfalten sollen.

Und weil diesbezüglich ohne Zweifel dringender Handlungsbedarf besteht, ist das späte Erscheinen des Fünften Kinder- und Jugendberichts zu bedauern. Denn eine ernsthafte politische Debatte ist im Grunde nicht mehr möglich, da sowohl die Sommerpause des Sächsischen Landtages nicht mehr weit ist als auch der Wahlkampf zunehmend Schatten wirft. Leider bedeutet diese Konstellation für inhaltiches Arbeiten erfahrungsgemäß eher Abstellgleis als Weichenstellung." (Quelle: KJR Sachsen)