Die BpB thematisiert im aktuellen APuZ-Heft, dass "die Jugend" im öffentlichen und politischen Diskurs oft nur als Objekt vorkommt: Viel werde über sie gesprochen und geschrieben, ohne sich tatsächlich für ihre Belange zu interessieren oder sie gar einzubeziehen, etwa in die aktuellen Debatten über Schulden, Rente, Klima oder Wehrpflicht. Als Wählergruppe seien Jugendliche für die Parteien offenbar nicht relevant genug.
Das aktuelle Heft Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) ist nun zum Thema "Jugend 2025" erschienen.
Die APuZ "Jugend 2025" enthält folgende Beiträge:
- Martin Schröder: Warum Jugendforschung oft Unsinn ist (Essay) Alle Jahre wieder bekommt die Jugend ein neues Etikett. Die Beschreibungen erinnern allerdings eher an Horoskope als an empirische Forschung. Die Generationenlabel haben mehr mit dem menschlichen Bedürfnis nach Abgrenzung zu tun als mit "der Jugend" selbst.
- Mathias Albert: Jugendliche in Deutschland im Spiegel der Gesellschaft Die Jugend in Deutschland wird politischer, bleibt aber pragmatisch. Zum Verständnis der jungen Generation führen plakative Bezeichnungen wie "Generation Z" nicht weiter, vielmehr bedarf es eines differenzierenden Generationsbegriffes, der Gemeinsamkeiten und Vielfalt berücksichtigt.
- Thorsten Faas: Wie wählen junge Menschen? Erkenntnisse aus den Bundestagswahlen 1972 bis 2025 Welchen Parteien gaben junge Menschen bei Bundestagswahlen seit 1972 ihre Stimme? Und wie geschlossen agiert die Gruppe junger Wählerinnen und Wähler dabei? Inwiefern ist die heutige Rede von der Volatilität ihres Wahlverhaltens gerechtfertigt?
- Christoph Schickhardt: Zum Stellenwert von Kindern und Jugendlichen in der Politik. Eine kinderethische Analyse (Essay) Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wurden während der Coronapandemie von der Politik weitgehend übergangen. Aus kinderethischer Perspektive war dies kein Zufall: Die Angelegenheiten der Jugend werden auch sonst nur unzureichend beachtet.
- Britta Bannenberg: Jugendstrafrecht auf dem Prüfstand. Gewaltkriminalität von jungen Menschen Nach Gewaltdelikten durch Jugendliche wird regelmäßig eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters gefordert. Gibt es tatsächlich einen Anstieg solcher Fälle? Welche Instrumente hat das Jugendstrafrecht bereits? Und verspricht eine Verschärfung Besserung?
- Irina Volf: Kinder- und Jugendarmut. Ein Fakten- und Lebenslagencheck In Deutschland sind rund drei Millionen Kinder und Jugendliche von relativer Armut bedroht. Während Altersarmut häufiger sichtbar und als dauerhaft wahrgenommen wird, bleibt Armut im jungen Erwachsenenalter oft unbemerkt und wird in der Öffentlichkeit unterschätzt.
Das komplette Heft ist hier als PDF kostenfrei verfügbar.
Quelle: BpB Zeitschrift APuZ, 1. Sept. 2025
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Autor/-in: Johannes Piepenbrink für Aus Politik und Zeitgeschichte/bpb.de