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Home > Eigenständige JugendpolitikEU-Parlament: Resolution für die Jugend

(01.12.2022) Das Europäische Parlament hat am 24. November eine Entschließung zum Europäischen Jahr der Jugend 2022 angenommen und fordert mehr Engagement der EU für junge und künftige Generationen.

Schriftzug &quotEuropäisches Jahr der Jugend" vor gelbem Hintergrund. Foto: Europäische Union, Logo Europäisches Jahr der Jugend Schriftzug "Europäisches Jahr der Jugend" vor gelbem Hintergrund. Foto: Europäische Union, Logo Europäisches Jahr der Jugend

Gerade weil junge Menschen während der COVID-19-Pandemie am stärksten von den Hygienemaßnahmen betroffen waren, die ihren Zugang zu Bildung sowie einem sozialen und kulturellen Leben beeinträchtigt haben, hat die Europäische Union zu Beginn des Europäischen Jahres der Jugend 2022 acht Millionen Euro aus dem EU-Haushalt bereitgestellt. Im Zentrum steht dabei der Corona-Aufbauplan NextGenerationEU, der jungen Menschen neue Perspektiven eröffnen soll. Gleichzeitig sollen die Meinungen und Ideen junger Menschen stärker in die Entscheidungsfindung der europäischen Strukturen miteinbezogen werden. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang auch der EU-Jugenddialog, die Konferenz zur Zukunft Europas und das Europäische Jugendforum.

Entschließung des Europäischen Parlaments vom November 2022

Das Parlament hebt nun in seiner Entschließung das Bedauern der Mitglieder hinsichtlich der Bedingungen für den Start des Europäischen Jahres hervor, insbesondere die überstürzte Verabschiedung der Verordnung, die die Durchführung und Finanzierung vieler Projekte verzögert habe. Daher fordern sie die Kommission auf, das Europäische Jahr der Jugend 2022 bis zum nächsten Europatag am 9. Mai 2023 zu verlängern, ohne den Beginn des Europäischen Jahres der Kompetenzen zu gefährden.

Sicherstellung von Engagement und Beteiligung der Jugend an Politik

In der Entschließung wird weiterhin hervorgehoben, dass ein Drittel der Teilnehmer*innen des Bürgerpanels der Konferenz über die Zukunft Europas junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren waren. Aus diesem Grund fordert das Parlament die Kommission auf, einen vollwertigen "EU-Jugendtest" zu verabschieden, um die sinnvolle Einbeziehung, Beteiligung und das Engagement junger Menschen bei der Vorbereitung aller EU-Politiken sicherzustellen. Ein solcher Prozess sei von wesentlicher Bedeutung, wenn es gelte, die Meinungen junger Menschen zu berücksichtigen, die positiven Auswirkungen der EU-Politik auf sie zu verbessern und diese für sie deutlich sichtbar zu machen, da die nächste Generation unmittelbar von der heutigen Politikgestaltung betroffen sei. Gleichzeitig wird betont, dass der EU-Jugendtest nicht nur eine bürokratische Checkliste werden dürfe, sondern die Menschen ganzheitlich einbeziehen sollte, um sein Ziel zu erreichen.

Daneben fordert das Parlament die Kommission und die Mitgliedstaaten erneut auf, Module zur Welt- und Unionsbürgerschaft zu entwickeln und in den nationalen Lehrplänen und bei Mobilitätserfahrungen zu Lernzwecken einzusetzen, um zu einer aktiveren und partizipativeren Bürgerschaft und einem politischen System beizutragen, das die Jugend stärker einbezieht, und um Rassismus in all seinen Formen, Diskriminierung und geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen. Den Lehrkräften sollten die notwendigen Instrumente und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich aktiv an der Schaffung eines gemeinsamen EU-Rahmens für die staatsbürgerliche Bildung beteiligen können, z. B. durch Erasmus+-Lehrerakademien oder Jean-Monnet-Lehrerausbildung.

Verstärkte Maßnahmen für das Wohlergehen der jungen Menschen

Außerdem fordert das Parlament die Kommission und die Mitgliedstaaten erneut auf, einen Europäischen Plan zum Schutz der psychischen Gesundheit in der allgemeinen und beruflichen Bildung, einschließlich des informellen und nicht-formalen Lernens, auszuarbeiten, um für das Wohlbefinden der jungen Generation in all seinen Formen zu sorgen. Die Mitglieder betonten, wie wichtig es sei, sicherzustellen, dass die EU-Programme jungen Menschen und Jugendorganisationen ausreichende finanzielle Unterstützung für Mobilitätserfahrungen bieten, sei es zu Lern-, Ausbildungs- oder Solidaritätszwecken. Daneben solle ein gemeinsamer Rechtsrahmen vorgeschlagen werden, um eine faire Vergütung für Praktika und Lehrstellen zu gewährleisten.

Die Entschließung beinhaltet zudem umfangreiche Forderungen an die Bildungspolitik der Mitgliedsstaaten.

Quelle: Europäisches Parlament, 24.11.2022