Die groß angelegte, partizipative YEP-Studie, für die über 5.500 Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren in Deutschland und Österreich quantitativ befragt wurden, zeigt, dass es vielen jungen Menschen nicht gut geht. Nur sieben Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie glücklich und zufrieden sind. 400 junge Menschen haben außerdem in Workshops und qualitativen Interviews ihre Perspektiven geteilt. Der „YEP – Jugendbericht Mental Health“ macht sichtbar, was Jugendliche bewegt und was sie brauchen.
Ein Auszug der Ergebnisse
Ein zentraler Befund des „YEP – Jugendberichts Mental Health“ ist, dass es vielen jungen Menschen nicht gut geht. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) fühlt sich nicht ernst genommen, wenn sie über ihre mentale Gesundheit sprechen. Besonders betroffen sind dabei Mädchen und junge Frauen. Für die große Mehrheit der Jugendlichen – nämlich 81 Prozent – ist das Gefühl von Zugehörigkeit entscheidend für ihr mentales Wohlbefinden. Informationen über mentale Gesundheit beziehen Jugendliche vor allem aus sozialen Medien (63 Prozent). Die Schule spielt dabei kaum eine Rolle: Lediglich 17 Prozent der Befragten geben an, dort etwas über das Thema zu lernen.
Drei der Forderungen aus dem Bericht:
Prävention durch verpflichtende Angebote in Schulen ausbauen: Präventionskurse und Workshops zur mentalen Gesundheit dürfen nicht von der individuellen Motivation von Schulleitungen oder Lehrkräften abhängen. Sie müssen flächendeckend und verpflichtend in Schulen implementiert werden, um soziale Ungleichheiten zu reduzieren.
Ohnmacht als ernste Bedrohung wahrnehmen und Selbstwirksamkeit fördern. Jugendliche brauchen echte Mitbestimmung und müssen Selbstwirksamkeitserfahrungen machen („Ich kann etwas verändern.”). Es muss sichergestellt werden, dass sie - trotz der Krisen in der Welt - in ihrem Alltag Handlungsspielräume erkennen und nutzen können. Das ist für alle jungen Menschen relevant, aber ganz besonders für weibliche und Jugendliche, die sich als divers identifizieren.
Information über mentale Gesundheit verankern: Wissen über mentale Gesundheit muss für alle Jugendlichen zugänglich sein, vor allem wird die Schule hierbei als zentraler Lernort gefordert. An zweiter Stelle steht Social Media, gefolgt von Filmen, Serien und Dokumentationen über mentale Gesundheit. Aber auch Arbeitgeber*innen und die außerschulische Jugend- bzw. Bildungsarbeit sowie öffentliche Stellen sollen hier gezielt informieren. Insbesondere für männliche Jugendliche sollten Informationsangebote ansprechender und zugänglicher gestaltet werden.
Hier geht es zum „YEP – Jugendbericht Mental Health“.
Quelle: YEP - Stimme der Jugend (09.04.2025)