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Home > Eigenständige JugendpolitikViele Jugendliche von Diskriminierung betroffen

(11.08.2025) Junge Menschen haben das Recht auf Teilhabe und Selbstbestimmung. Doch Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung prägen den Alltag vieler Jugendlicher in Deutschland, wie aktuelle Forschungsdaten verdeutlichen.

Eine Person steht an einer Tafel, im Vordergund redet eine Schulklasse Eine Person steht an einer Tafel, im Vordergund redet eine Schulklasse
Foto: cottonbro studio via pexels.com

Neue Auswertungen der Umfrage „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“, kurz AID:A, liefern erstmals repräsentative Daten zu Diskriminierungserfahrungen junger Menschen in Deutschland. In dieser Auswertung hat das Deutsche Jugendinstitut erforscht, inwieweit junge Menschen aufgrund ihrer ethnischen Wurzeln oder ihres Geschlechts diskriminiert, aufgrund einer Behinderung ausgegrenzt oder aufgrund ihrer sozialen Herkunft benachteiligt werden.

Diskriminierung trifft besonders Benachteiligte

Ein erheblicher Anteil Jugendlicher und vor allem junger Erwachsener berichtet demnach von Diskriminierungserfahrungen, die oft mit anderen Formen sozialer Ausgrenzung einhergehen und sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken. Nahezu ein Drittel der 18- bis 25-Jährigen mit Behinderung oder körperlicher Beeinträchtigung und mehr als die Hälfte derselben Altersgruppe mit Migrationsgeschichte haben entsprechende Erfahrungen von Diskriminierung gemacht.

Unter allen jungen Menschen in Deutschland betrifft Diskriminierung den Daten zufolge besonders häufig jene, die in unserer Gesellschaft ohnehin strukturell benachteiligt sind. Neben jungen Menschen, die eine gesundheitliche Beeinträchtigung haben, und jenen, die selbst oder deren Elternteile beide im Ausland geboren sind, gilt dies auch für junge Menschen, die eine nicht-heterosexuelle Orientierung angeben oder deren Familien sich die für den üblichen Lebensstandard charakteristischen Ausgaben nicht leisten können.

Diskriminierungserfahrung wirkt sich auf Wohlbefinden aus

Negative soziale Erfahrungen wie Mobbing und eine geringe Eingebundenheit, haben großen und oft nachhaltigen Einfluss auf das Wohlbefinden von Jugendlichen. Die AID:A-Daten zeigen für Jugendliche, die häufig Diskriminierung erleben und sich sozial weniger gut eingebunden fühlen, eine geringere Lebenszufriedenheit und ein höheres Risiko für depressive Symptome.

Die Themenseite "Diskriminierung" des Deutschen Jugendinstituts findet sich hier

Die aktuelle Ausgabe des Forschungsmagazins des DJI mit dem Themenschwerpunkt "Diskriminierung" gibt es hier

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Jugendinstituts (30.07.2025)