Denkwerkstatt
Home > Eigenständige JugendpolitikJugendgerechte Wohnungs- und Baupolitik

(25.07.2023) jugendgerecht.de führt in der aktuellen Projektlaufzeit verschiedene thematische Denkwerkstätten zu ressortübergreifenden Fragestellungen durch, die für junge Menschen und die Jugendpolitik besonders relevant sind. Die erste Denkwerkstatt zum Thema jugendgerechte Wohnungspolitik hat nun ihr Arbeitsergebnis vorgelegt.

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Ausschnitt aus der Publikation "Jugend gerecht werden in Wohnungspolitik und Stadtplanung"

Jugend gerecht werden - in Wohnungspolitik und Stadtplanung
Viele junge Menschen suchen insbesondere während der Ausbildungszeiten das Leben in den Städten, wo Bildungsangebote und Arbeitsplätze unmittelbar neben Raum für Selbstentdeckung, Kreativität und Kultur liegen. Das Leben in den Städten ist jedoch aufgrund der verschärften Konkurrenz um knappen Wohnraum und der gestiegenen Lebenshaltungskosten für immer mehr Jugendliche kaum oder nur sehr erschwert möglich. Wohnungssuche und Zwischenmietverhältnisse belasten armutsbetroffene junge Menschen in ihren (Aus-)Bildungs- und Berufsverhältnissen sowie in der privaten Lebensplanung. 

Auf der anderen Seite schätzen junge Menschen Naturnähe und die Gemeinschaft, die das Leben in Dörfern und kleinen Städten bieten kann. Diese sehen sich zum Teil mit anderen Herausforderungen konfrontiert, als junge Menschen, die in der Stadt wohnen. Vielerorts ist die Infrastruktur vernachlässigt, Bildungs- und Karrierechancen sowie Möglichkeiten der Mobilität sind oftmals nur eingeschränkt vorhanden. 

Die Denkwerkstatt Jugendgerechte Wohnungspolitik
Um diese Bedürfnisse sichtbar zu machen und aus einer jugendpolitischen Perspektive heraus zu beleuchten, hat die Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik das Thema Jugendgerechte Wohnungspolitik in einer Denkwerkstatt diskutiert. Der Einladung zur Auftaktveranstaltung am 22. März 2023 folgten verschiedenste Expert*innen aus Jugendorganisationen, Wohnungs-, Bau- und Jugendpolitik. Es wurde gemeinsam darüber beraten, welche Qualitäten Wohnen aus Sicht junger Menschen auszeichnet und welche Bedarfe diese haben. Dabei ging es sowohl um Fragen des verfügbaren Wohnraums als auch um das Wohnumfeld im Allgemeinen.

Jugendgerechte Straße macht Bedürfnisse sichtbar
Das Arbeitsergebnis des Gesamtprozesses liegt nun vor: Anhand der Metapher einer jugendgerechten Straße werden wohnungs- und baupolitische Bedürfnisse und Forderungen sichtbar gemacht. Das interaktive Dokument ist unterteilt in "Urban" und "Ländlich", um die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebensrealitäten von jungen Menschen in der Stadt und auf dem Land sichtbar zu machen. Die Grafik eignet sich als niedrigschwelliger Zugang für jugend- und wohnungspolitisch Interessierte, um sich der Vielschichtigkeit der Thematik zu nähern. 

Die Impulse für eine jugendgerechte Wohnungspolitik, Bau- und Stadtplanung finden sich hier (PDF) als interaktives PDF zum Download, bitte im Adobe Reader öffnen, sowie hier (PDF) als Druckfassung und geeignet für Menschen, die Bildschirmlesegeräte nutzen.

Mitwirkende der Denkwerkstatt "Jugendgerechte Wohnungspolitik"

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAGW)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)
Bundesverband Selbsthilfe körperbehinderter, Landesvertretung Berlin (BSK)

Careleaver e.V.
Deutscher Bundesjugendring (DBJR)
Internationaler Bund, freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. (IB)

Landes-Kinder- und Jugendbeauftragte Brandenburgs, im Auftrag der Länder
Tiny Foundation
Verband der Kolpinghäuser e.V.
sowie die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe- AGJ  und weitere Akteur*innen.

Herzlichen Dank an alle mitwirkenden Institutionen und Organisationen für die Impulse!

Informationen zum Denkwerkstatt-Prozess: Jede Politik ist Jugendpolitik

Im Rahmen der Projektlaufzeit von Januar 2023 bis Dezember 2025 möchte jugendgerecht.de einen themenbezogenen Austausch zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren befördern und die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen in den Dialog zu Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft einbringen. Der Arbeitsstelle ist es wichtig, diese Themen von verschiedenen Perspektiven aus zu beleuchten. Aus diesem Prozess heraus sollen Problemfelder und Handlungslogiken sichtbar werden, sowie Thesen und Empfehlungen für ein jeweiliges (jugend-)politisches Thema entstehen. Mit Blick auf dieses Vorhaben richtet die Arbeitsstelle unterschiedliche fachliche Denkwerkstätten aus. Gemeinsam erarbeiten die Mitwirkenden der Denkwerkstätten, in welcher Art und Weise die Diskussionen für den politischen und gesellschaftlichen Raum aufbereitet werden.

Eine Übersicht zu allen Denkwerkstätten findet sich hier auf jugendgerecht.de.