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Home > Eigenständige JugendpolitikLunch Talk: Auf dem Weg zu mehr Jugendgerechtigkeit

(24.09.2020) Im Rahmen des ON/OFF Programms des Bundeskongresses Kinder- und Jugendarbeit veranstaltete jugendgerecht.de am 23. September einen Lunch Talk zum Thema "Jugendgerechte Kommunen", Gast war die Stadt Trier.

10 Jahre Fachtag Erkenntnisse 10 Jahre Fachtag Erkenntnisse
Foto: G. Farys via jugendgerecht.de

Deutschlandweit gibt es viele Kommunen, die jugendgerechter werden möchten und etwa mit Beteiligungsverfahren Jugend vor Ort teilhaben lassen. Doch wie kann es gelingen, Jugendinteressen in der Kommunalpolitik nachhaltig zu verankern? In dieser Session ging es um konkrete Erfahrungen und Gelingensbedingungen für Jugendgerechte Kommunen.

Die Jugendhilfeplanerin der Stadt Trier, Graiswin Kattoor, berichtete über den Prozess vor Ort. Im Rahmen der Jugendstrategie JES des Landes Rheinland-Pfalz wurde das Vorhaben weiterentwickelt. Um Trier jugendgerechter zu machen, verfolgt die Stadt unterschiedliche Ansätze wie z.B. breite Beteiligungsformate, themenspezifische Projektgruppenphasen, stadtteilorientierte Beteiligungsverfahren sowie eine stadtweite Jugendbefragung. Die Präsentation zum Vortrag ist hier einsehber (Copyright: Jugendamt Trier)

Im zweiten Teil der Session wurden allgemeine Faktoren für Kommunalprozesse aufgezeigt, die auf Grundlage des dreijährigen bundesweiten Prozesses „Jugendgerechte Kommunen“ mit 16 Referenzkommunen erarbeitet wurden. Heidi Schulze, Projektkoordinatorin bei jugendgerecht.de gab einen Überblick zu den wichtigsten Faktoren für einen gelingenden Kommunalprozess. Es gehe zunächst um Grundvoraussetzungen für Jugendgerechtigkeit, um Wissen über und Verständnis für Jugend, um Strukturen und Ausstattung sowie um Kommunikation und Kooperation. Die Publikation zum Prozess ist gerade in einer Neuauflage erschienen.

Die Teilnehmer*innen des Lunch-Talks waren anschließend zum Austausch eingeladen. Diskutiert wurde unter anderem die wichtige Vernetzungsarbeit vor Ort sowie Ansätze zum bereichsübergreifenden Arbeiten in den Kommunen. Auch die Haltung in der Kommune und der Verwaltungsspitze wurde thematisiert. Bei der Diskussion waren durch die bundesweit zusammengesetzte Teilnehmer*innenschaft die Perspektiven aus 11 Bundesländern vertreten. So machten Berichte aus dem Programm Kinderfreundliche Kommunen, aus der Landesstrategie Mitbestimmung in Thüringen, aus dem Landeszentrum Jugend und Kommune in Sachsen-Anhalt sowie aus der Servicestelle Jugendbeteiligung in NRW den Online-Austausch zudem sehr vielfältig und fruchtbar.
So heterogen die strukturellen, finanziellen oder personellen Voraussetzungen für jugendpolitische Veränderungen vor Ort auch sind – die Session warb für die Überzeugung, dass unsere Gesellschaft jugendgerechter werden muss.

Weitere Informationen zum Bundeskongresses Kinder- und Jugendarbeit.