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Home > Eigenständige JugendpolitikBW: Jugend im Ländlichen Raum

(10.02.2022) Die Studie zur "Jugend im Ländlichen Raum Baden-Württembergs" beleuchtet die Perspektiven und Zukunftsvorstellungen junger Menschen im Ländlichen Raum und vergleicht ihre Lebenswelten in der Stadt und auf dem Land.

Vier Männer sitzen auf einem Hügel und sind von hinten zu sehen. Vier Männer sitzen auf einem Hügel und sind von hinten zu sehen.
Foto: M. Ferrero via unsplash.com

Junge Menschen werden immer wieder als entscheidende demografische Gruppe für die Zukunft ländlicher Räume genannt. Die Studie der Jugendstiftung Baden-Württemberg im Auftrag des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg untersucht 2020/2021 erstmals umfassend die Perspektiven und die Bleibebereitschaft von Jugendlichen im Ländlichen Raum Baden-Württembergs.

Die Studie soll einen Beitrag dazu leisten, für die Perspektiven und Bedürfnisse Jugendlicher zu sensibilisieren. Sie bietet politischen Entscheidungsträgern eine solide Datengrundlage, lädt aber auch dazu ein, vor Ort in der Jugendarbeit und in den Schulen mit Jugendlichen selbst ins Gespräch zu kommen.

Untersucht werden die Themen Freizeit, Freundschaft, Heimatort, Mobilität und Zukunft. An der Studie wurden sowohl junge Menschen als auch Akteur*innen der Zivilgesellschaft und Politik beteiligt. Es fanden mehrere Online-Diskussionen und Befragungen mit Schüler*innen statt sowie ein Werkstattgespräch mit Ministerien, den Jugendverbänden und den kommunalen Landesverbänden.

Die Studie kommt zu dem Fazit, dass der Ländliche Raum in Baden-Württemberg gut aufgestellt ist. Heimatverbundenheit und Zusammenhalt untereinander werden von den Jugendlichen genauso als positive Merkmale des Ländlichen Raums benannt wie Natur und Umwelt als wichtige Faktoren für eine hohe Lebensqualität. Die Mehrheit der auf dem Land lebenden Jugendlichen identifiziert sich mit dem Ländlichen Raum.

Junge Menschen haben eine differenzierte Meinung über ihren Wohnort und was Lebenszufriedenheit für sie ausmacht. Themen wie Mobilität, Digitalisierung oder auch geringere Teilhabemöglichkeiten, fehlende Treffpunkte und Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche werden als Defizite empfunden.

Eine wichtige Erkenntnis: Jugendliche wollen ihren Wohnort mitgestalten und dabei ernst genommen werden. Das ist ein Auftrag an Erwachsene in zivilgesellschaftlichen Organisationen und an alle, die kommunalpolitische Verantwortung tragen. Wird heute Jugendbeteiligung ernst genommen, liegt darin eine große Chance für den Ländlichen Raum von morgen.

Die Studie kann hier (pdf) gelesen werden.

Quelle: Jugendstiftung Baden-Württemberg