Das Jahr 2020 stand im Zeichen der Auswirkungen der Corona-Pandemie, auch im Feld der Jugendpolitik war vieles in Bewegung. Einige jugendpolitische Diskussionen wurden angesichts der Notlagen verdrängt, wogegen andere eher noch Fahrt aufnahmen. Wie kann Jugendpolitik krisensicher gemacht und die (Lobby-) Arbeit für und mit jungen Menschen gestärkt werden? In der Online-Veranstaltung von jugendgerecht.de am 14. Dezember '20 wurden einige Aspekte aus der aktuellen Fachdebatte nachgezeichnet und ein gemeinsamer Austausch befördert. Allen Beteiligten gilt unser herzlichster Dank!

Nachfolgend sind Erkenntnisse aus den Beiträgen, Diskussionsschwerpunkte der Panels und der Austausch zusammengefasst. Klicken Sie dazu bitte jeweils auf die verlinkten Sonderseiten. Wir wünschen eine spannende Lektüre! Für Rückfragen zu den Online-Beiträgen stehen wir gerne für Sie bereit (Kontakt).

Ihre Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik

Einführung

Eröffnung

Jugendpolitik in Corona-Zeiten Einführung von Prof. Dr. Karin Böllert, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

Die AGJ-Vorsitzende stellte zu Veranstaltungsbeginn erfreut fest: trotz Corona findet ein Austausch vieler jugendpolitisch Engagierter statt. Sie stellt die These auf, dass Jugendpolitik nicht krisensicher sei. Das zeige das von der Pandemie geprägte Jahr.  Corona wirkt zum einen wie ein Brandbeschleuniger in Bezug auf soziale Ungleichheitsstrukturen in unserer Gesellschaft, und zum anderen wie ein Brennglas und zeigt uns, dass Jugendpolitik noch längst nicht so selbstverständlich ist, wie es zu wünschen wäre! Die Auswirkungen der Corona-Krise auf junge Menschen verdienen mehr Aufmerksamkeit in den politischen und gesellschaftlichen Debatten. Dabei geht es nicht darum, eine Polarität zu den Erfordernissen des Gesundheitsschutzes aufzubauen. Es braucht aus Sicht der AGJ einen respektvollen Diskurs darüber, wie Lebenswelten jenseits von Arbeit, Qualifikation und Kernfamilie erreichbar bleiben. Diese Veranstaltung sei einer von vielen notwendigen Schritten, um im Interesse junger Menschen Jugendpolitik krisensicher zu machen, so Prof. Dr. Karin Böllert.  Hier weiterlesen...

Fachimpuls

„Diese Jugend“ … und Corona Erkenntnisse der Sinusstudie 2020, Felicitas Richter, Sinus-Akademie

Der Impuls zur Sinus-Studie 2020 beleuchtete die Fragen, welche Themen Jugendlichen wichtig sind und wie junge Menschen in die Zukunft blicken. Der Vortrag nahm auch Bezug zum  Sonderkapitel der Sinus-Studie, das auf Zusatzbefragungen im ersten Lockdown (Frühjahr 2020) basiert und die Lebenswelten der jungen Menschen im Rahmen der Corona-Krise beleuchtet. Hier weiterlesen...

Kommentar

Jugend ohne Lobby? Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Bundesjugendkuratorium

Prof. Dr. Wolfgang Schröer ist Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums (BJK) und Professor am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. In seinem Beitrag nahm er Bezug zu den Forschungsergebnissen der zweiten Studie „JuCo“ des Forschungsverbunds „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“. Als Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums machte er deutlich: es darf kein Label der jungen Menschen als neue Generation Corona geben! Er unterstrich den Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe, sich für die Belange junger Menschen in der Krise gemeinsam stark zu machen. Hier weiterlesen...

Panelrunden

Panel 1

Jugendarmut in Zeiten der Pandemie Vorstellung Monitor Jugendarmut: Silke Starke-Uekermann, BAG KJS und Matthias Schröder, DBJR

Im Monitor Jugenarmut klärt die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) über Jugendarmut auf, macht auf die Lebenslagen von Armut betroffener Jugendlicher aufmerksam und setzt sich für nachhaltige Veränderungen ein. Der Input beleuchtete dazu bspw. die Verfügbarkeit von Ausbildungsplätzen, den Wohnungsmarkt als zusätzliche Hürde, die mangelnde soziale Teilhabe sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Perspektiven benachteiligter Jugendlicher. Die Kommentierung im Panel übernahm der Deutsche Bundesjugendring - und machte die jugendpolitische Dimension von Armut deutlich. Hier weiterlesen...

Panel 2

Zukunftssicher? Strukturen für Jugend & Beteiligung vor Ort Elizabeth Heeke u. Anne Wiechers, LWL und Christian Brüninghoff, LJR NRW

Elisabeth Heeke und Anne Wiechers, LWL (Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung / Förderprogramm „Eigenständige Jugendpolitik in kommunaler Verantwortung“ der Landesjugendämter Westfalen und Rheinland) und Christian Brüninghoff, Landesjugendring NRW sprachen über die Umsetzung Eigenständiger Jugendpolitik auf kommunaler Ebene aus Sicht der öffentlichen Träger. Christian Brüninghoff berichtete über die Landesebene aus der Perspektive der freien Träger. In der Diskussion wurden alle Perspektiven in den Blick genommen. Es stand die Frage im Mittelpunkt, wie die kommunale Jugendbeteiligung in der Krise gesichert und gestärkt werden kann und welche konkreten Schritte es dafür braucht.  Hier weiterlesen...

Panel 3

Update zur Jugendstrategie der Bundesregierung Immanuel Benz, BMFSFJ, und Prof. Dr. Karin Böllert, AGJ u. Co-Vorsitzende Beirat zur Jugendstrategie

Immanuel Benz, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, berichtete über die Umsetzung und Weiterentwicklungspotentiale der Jugendstrategie. Diese wirbt für mehr politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit für junge Menschen sowie jugendpolitische Fragestellungen und schafft Verbindlichkeit durch ein gemeinsames Bekenntnis der Bundesregierung. Prof. Dr. Karin Böllert war stellvertretend für den Beirat zur Jugendstrategie anwesend und gab ein jugendpolitisches Statement dazu.

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Austausch

Diskussion

Jugendpolitik in Bewegung Gesamtplenum und Austausch mit den Expert*innen

Die Expert*innen der Diskussionsrunden tauschten sich im Gesamtplenum über ihre grundsätzlichen Gedanken zu „Jugendpolitik in Bewegung“ aus. Impulse gaben Mentimeterabfragen, über die die Meinung der Teilnehmer*innen eingeholt wurde. Dabei wurde deutlich welche weiteren Anstrengungen jugendpolitisch notwendig sind, welche Akteur*innen benötigt, welche Unterstüzungsbedarfe gesehen werden und welchen Stellenwert Dialoge und Vernetzung dabei haben. Hier weiterlesen...

Ausblick

Der Auftrag der jugendpolitischen Akteur*innen Tagungsresümee und Ausblick von Prof. Dr. Karin Böllert

Prof. Dr. Böllert stellt zusammenfassend fest, über die „Corona-Jugend“ oder eine „Generation Corona“ zu sprechen, widerspricht dem Bedürfnis junger Menschen, sich in ihrer Vielfalt wahrgenommen zu fühlen. Auch unter Corona Bedingungen gibt es viel jugendpolitisches Engagement. Dennoch sollte der Auftrag an die Jugendlobby heißen, sich noch stärker für die Rechte junger Menschen einzusetzen.

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